Conti Costanti

montalcino

 

Tito Costanti

Emilio Costanti

GESTERN

DIE GESCHICHTE DER FAMILIE COSTANTI

Die Costantis, eine aus Siena stammende Patrizierfamilie des 15. Jahrhunderts, treten in Montalcinos zum ersten Mal in Erscheinung während der Gründung der Republik von Siena zu Montalcino im Jahre 1555. Sie gehörten zu den 242 Familien die zusammen mit 435 Familien aus dem Volke am 21. April dieses Jahres aus Siena flohen, um der Besetzung der Stadt durch die florentinischen Guelfen zu entgehen, in der Hoffnung in Montalcino ihre Unabhängigkeit bewahren zu können. Die letzten historischen Spuren der Familie in Siena finden wir mit dem Wappen von Giovanni Costanti, Rechtsgelehrter und Rektor der Universität im Jahre 1506 (das Wappen befindet sich auch heute noch im Palazzo des Rektors der Universität). Scipione Costanti zeichnete sich durch seinen Mut aus während der Verteidigung von Montalcino; sein Sohn Marco Antonio, geboren im Juni des Jahres 1549, erlebte seine Kinderjahre mitten in den tragischen Umständen die die Kapitulation der Republik von Siena zu Montalcino begleiteten. Blaise de Montluc, der Kommandant der mit den Senesen alliierten französischen Miliz, schildert in seinen "Commentaires", wie er sich täglich das bleiche und abgezehrte Gesicht mit dem Wein von Montalcino einreibt. Schon damals war Montalcinos Wein bekannt für seine gute Struktur und die kräftige Farbe, und dank dieses Tricks machte sich das Volk keine Sorgen um seinen Kommandanten, der in Wahrheit von den Entbehrungen der Belagerung sehr mitgenommen war. 1559 übergibt Panfilo dell’Oca die Schlüssel der Stadt an die alliierten Gegner aus Florenz und Spanien. Dies bedeutet das Ende der Republik von Siena. Nichtsdestotrotz entscheidet die Familie Costanti in Montalcino zu bleiben, wo sie in Besitz von grossen Ländereien gelangt; von diesem Zeitpunkt verbindet sich die Geschichte der Familie mit der reichen Geschichte des Städtchens und dessen Weinkultur. Einzige Ausnahme sind die Brüder Crescenzio und Carlo Costanti, die sich im Dienst der Rebublik Venedig auszeichnen. Für ihre Verdienste in 11 Gefechten zu See und 6 Gefechten auf Festland wird ihnen im Jahr 1711 der Titel "Conti con diritto nei discendenti" (ein vererbbarer Adelstitel) verleiht. Weniger kriegerisch verläuft hingegen das Leben der folgenden Generationen der Costanti in Montalcino, die sich durch ihre Kämpfe und Erfolge im Bereich der Landwirtschaft auszeichnen. Sie widmen sich mit Leidenschaft der Bestellung der zur Verwaltung oder durch Heirat erhaltenen Ländereien. Ihre Besitztümer erstrecken sich bald von Colle al Matrichese bis zum Castello di Bibbiano, und von da weiter bis zum wenige Kilometer von Siena entfernt liegenden Sovignano. Ein weiterer Crescenzio Costanti (dessen Potrait noch heute in der Villa Colle al Matrichese hängt) wurde ein gewissenhafter und geschätzter Weinbauer, für den es nicht ungewöhnlich war Reisen nach Frankreich zu unternehmen, um sich in Sachen Weinbau auf dem Laufenden zu halten. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts legte er in einer unwegsamen und steinigen Zone einen neuen Rebberg an, da er überzeugt war, dass dieses Terroir den idealen Boden für einen hervorragenden Wein darstellte. Während diesen Arbeiten stiess er auf Etruskische Fundstücke, womit er einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der Archäologie in Montalcino leistete (die Begebenheit ist beschrieben in Tullio Canali’s Buch, 1700, Notizie storiche della città di Montalcino). Jedoch von noch grösserem Interesse ist für uns, dass in der ‘Archäologie des Brunello di Montalcino’, dieses heute über hundertjährigen Weines, mit Sicherheit der Name von Tito Costanti auftaucht. Der Graf und Advokat beschäftigte sich wie dazumals üblich auch mit der liberalen Bewegung. Das erste Auftauchen des Namens "Brunello" im Zusammenhang mit den Weinen von Montalcino führt zu Tito Costanti und einer Gruppe von Weinbauern des Städtchens. Im August des Jahres 1870 präsentierte Tito einen Wein unter diesem Namen an der Weinausstellung der Provinz Siena. Sein Brunello mit Jahrgang 1865 hatte einen Alkoholgehalt von 14 %. Es ist verblüffend, dass wir in den Weinen Titos schon die Richtlinien des heutigen Disziplinärs des Brunello D.O.C.G. und des Rosso di Montalcino D.O.C. finden. Tito präsentierte an der erwähnten Weinmesse in Siena einen fünfjährigen Wein namens Brunello und einen weiteren Wein mit Jahrgang 1869, den er ebenfalls des Namens Brunello würdig fand, obwohl erst ein Jahr alt. Die Leidenschaft für den Brunello prägt das Werk der nachfolgenden Generationen bis hin zu Emilio, Arzt und Weinbauer, dem die Erweiterung der Vermarktung der Weine von Colle al Matrichese zu verdanken ist; bis in die frühen 60er Jahre des 20. Jahrhunderts war es geradezu unmöglich in den Besitz einer Flasche Brunello zu kommen, wenn man nicht zum eingeschworenen Freundeskreis gehörte oder ein ausländischer Liebhaber von fast unauffindbaren Crus war. Der Brunello Costanti, der bis anhin fast exklusiv an den Abenden des Rotary Clubs der Sektion Pescara zirkulierte (deren Präsident Emilio war), gelang langsam aber sicher zu Ruhm in Italien und dem Rest der Welt. Der kommerzielle Erfolg liess nicht auf sich warten, und seit diesen Tagen ist die Nachfrage für diesen Wein bei weitem grösser als die Zahl der wenigen Flaschen die jährlich produziert werden. Emilio Costanti hat die antike Etikette der Familie weiter perfektioniert, und es gelang ihm mit wenigen hundert Flaschen das Image eines historischen Weinkellers zu konsolidieren. Heute liegt die Leitung von "Colle al Matrichese" in den Händen von Andrea Costanti, der mit Stolz auf eine 400-jährige Geschichte zurückblicken kann.





 

 

 

HEUTE

Es war 1983, als eine sehr junge Andrea Cost über Colle a Matrichese nahm, erbt eine recht große Verantwortung für eine der wenigen aufstrebenden Labels der Qualität in Montalcino zu der Zeit.

Im Laufe der Jahre eine immer zuversichtlich Ausdruck der Harmonie unter den Eigenschaften des Bodens nachgewiesen, die Brunello dieser einzigartigen Weinberge und Andrea Cost Sensibilität, um Wein und seine umfassende Vorstellung von der Erfahrung und Freude am Wein.

Bei der Entwicklung der aromatischen Vielfalt der Weine so weit wie möglich, er für eine elegante und perfekte Bouquet gerichtet hat. Als Ergebnis haben die Reben ihn noch reicher Aromen belohnt, obwohl auf einer Höhe von über 400 Meter mit der Folge extreme Temperaturbereiche entwickelt.

 

 

Dieser junge Weinmacher hat danach gestrebt, langlebige und komplexe Weine herzustellen, die von Natur aus Zeit zum Reifen brauchen und nicht einfach zu produzieren sind. Obwohl er großen Respekt vor der Tradition des Brunello zeigt, blickt er mit seinen weitreichenden Innovationen stets in die Zukunft.



Das Alter der Reben, ihre besonderen Biotypen und die Zusammensetzung des Bodens halfen ihn bei seinem Vorhaben, reiche und langlebige Weine zu schaffen. 



Durch ihre Authentizität heben sich diese Weine weit von den flüchtigen Trends ab.

 

 

 

Luciano Di Lello

Journalist & Schriftsteller